Grüß Gott in Königsdorf, © Eduard Hieke
Geschichte

Geschichte

Königsdorf weist heute zusammen mit seinen Ortsteilen knapp 3.100 Einwohner auf. Der Ortskern hat sich mit seinen schönen alten Gehöften den Charakter eines typisch altbayerischen Dorfes bewahrt.

 

Die Gründung des Ortes fällt in die Frühzeit der bajuwarischen Einwanderungen. Die Siedlungsanfänge gehören einer Zeit an, in der die beiden Kreisstädte Bad Tölz und Wolfratshausen noch nicht bestanden. Urkundlich erwähnt wurde Königsdorf allerdings erst 778 n. Chr. Der geschichtliche Ursprung des Ortsnamens ist umstritten. Die Herkunft des königlichen Namens wird auch durch das Adelsgeschlecht erhärtet, das hier bis ins 13. Jahrhundert hinein ansässig war und den Namen "Nobiles de Chumizdorf" trug.

Im 14. Jahrhundert, nach Aussterben des Ortsadels, übernahm das Geschlecht der Höhenkircher die Hofmark Königsdorf und bezog das Königsdorfer Schloss, das heute leider nicht mehr existiert. Während des Dreißigjährigen Krieges verkauften die Höhenkirchener die Hofmark an das Kloster Benediktbeuern.

Königsdorf war Mutterpfarrei von elf Filialen von Lenggries über Bad Tölz bis Ascholding, man kann sagen, für das ganze Tölzer Gebiet. Zwei der ältesten Glocken des bayerischen Oberlandes von 1402 und 1652 hängen noch heute im Königsdorfer Kirchturm. Ebenso ist die prächtige Kirche St. Laurentius noch ein Zeichen aus dieser Zeit.

Die Hauptstraße (B11), die durch das Dorf führt, war schon in sehr früher Zeit ein bekannter Pilgerweg nach Rom. Der Weg wurde später viel genutzt, so z.B. durch die "Taxis'sche reitende Post" im 17. Jahrhundert und durch berühmte Einzelpersonen wie König Ludwig II. oder Johann Wolfgang von Goethe, der 1786 auf seiner Italienreise durch Königsdorf verkehrte.

Aber die günstige Straßenlage brachte auch viele Nachteile: In den Kriegen - vom Dreißigjährigen Krieg bis in die Neuzeit hinein - marschierten fremde Truppen durch den Ort, schlugen ihre Lager auf oder nahmen Quartier. Dass sie dabei mit den Bewohnern des Ortes und deren Vorräten, Vieh usw. nicht sehr schonend umgingen, dürfte nachvollziehbar sein. Trotz dieser unglücklichen Begebenheiten hat die Gemeinde es immer wieder verstanden, ihre Ortschaft zu erhalten und auszubauen, wie es die großflächigen Siedlungsgebiete, die nach dem zweiten Weltkrieg angelegt wurden, beweisen.

Zu den Vorzügen der heutigen Dorfgemeinschaft zählt ein reges Vereinsleben, das insbesondere durch die Gebirgschützen-Kompanie, die Musikkapelle und den Trachtenverein sichtbaren Ausdruck findet. Für Badevergnügen sorgen im Gemeindegebiet der Bibisee und ein benachbarter kleiner Badesee. Der Campingplatz Königsdorf-Wiesen ist für Sommer- und Winterbetrieb bestens eingerichtet, und eigens für Kinder und Jugendliche gibt es die "Jugendsiedlung Hochland". Der Segelflugplatz in Wiesen, ein Tennisplatz, Langlaufloipen, Eisstockbahnen und nicht zuletzt die vielfältigen Wander- und Radwege runden das Freizeitangebot ab.